In gestalterischen Nischen in der DDR wurde mit vielen Materialien experimentiert. Das spiegelt sich ganz speziell in Arbeiten der „architekturbezogenen Kunst“ aus dieser Zeit wider und führt möglicherweise bis heute zu einem vergleichsweise lockeren Umgang mit Bereichen, die andernorts als „angewandt“ oft außerhalb des eng gefassten Kunstbegriffes gesehen werden. Die Betrachtung der öffentlichen Kunstwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert schafft die Basis, Besonderheiten und Verbindendes zur mitteleuropäischen Kunst zutage zu fördern.
Es werden zwei Planquadrate mit je 1 km2 in Innenstadt und in Halle-Neustadt untersucht. Für die dort vorhandenen Kunstwerke wird eine fotografische Dokumentation, lokale Verortung (GPS), Autor- und Titelangaben sowie eine Kurzbeschreibung erarbeitet. Die Daten werden strukturiert ins Wikipedia-Web eingetragen und damit überregional wahrnehmbar. Diese Maßnahme greift das Thema der digitalen Kunstvermittlung ganz konkret und praktisch auf und die Stadt Halle gewinnt dadurch eine systematisch erarbeitete Präsenz ihrer Kunstwerke dazu, die von jedermann ergänzt werden kann.