Die Distanz zwischen zwei Städten hat traditionell eine wichtige Rolle gespielt: sei es der Fussweg zwischen zwei Stationen einer Pilgerreise, das Netz aus Posthöfen zum Wechseln der Pferde, die Angaben auf den sprichwörtlich gewordenen Meilensteinen oder die zwischen zwei Wegmarken eingedruckten Kilometerdistanzen auf Straßenkarten. Neben solchen skalaren Maßen existierten immer auch Übertragungen: für den Benutzer von Wegen ergaben sie ein Zeitmaß, das nicht nur für Pilger ins Bedeutungshafte gerät, sondern sich im Grunde immer mit der biografisch selbst erlebten Zeit verbindet. Von daher ist die kulturelle Überhöhung dieser Strecken- und Zeitdistanzen naheligend. Otto von Bismarck gesagt haben soll, im Falle eines Weltuntergangs werde er sich nach Mecklenburg zurückziehen; dort geschähe alles 50 Jahre später. Gustav Mahler soll das gleiche von Österreich gesagt haben, Heinrich Heine von Holland.